Akku Vision LogoMenu Button
deenStart
2022
17
Oct

Kim Madsen of Akku Vision: 'Global denken und lokal handeln'


BMS-Testing

Während sich die Weltwirtschaft weiterhin in Turbulenzen und Unsicherheit befindet, stellen immer mehr Fahrradmarken ihre Lieferketten auf die Probe. Das deutsche Unternehmen Akku Vision mit Hauptsitz im Herzen Europas zeigt, dass Nearshoring nicht nur eine Option für die Produktion komplexer Fahrradteile ist, sondern auch E-Bike-Herstellern helfen kann, die Effizienz ihres Lieferkettenmanagements zu steigern.

Von Arbeitskräftemangel bis zu Produktionsengpässen – das Ausmaß der Coronavirus Pandemie im Jahr 2020, deren Konsequenzen und der Krieg in der Ukraine haben weltweiten Einfluss auf die wirtschaftliche Lage. Besonders die Lieferketten sind von der Instabilität der globalen Lage betroffen. Mehrere branchenübergreifende Studien zeigen die enormen Herausforderungen für die einzelnen Unternehmen in dieser Zeit.

Kürzlich wurde der Global Supply Chain Pressure Index (GSCPI) von der Federal Reserve Band in New York veröffentlicht und erreichte einen Höchstwert seit dem Start der Aufzeichnung im Jahr 1997.

Angesichts solcher Daten ist es nicht verwunderlich, dass sich die funktionale Logistik inzwischen von einem Kostenfaktor zu einem echten Wettbewerbsvorteil für Unternehmen entwickelt hat. Eine Entwicklung, die auch in der Fahrradbranche mit ihren komplexen und anfälligen Lieferketten angekommen ist.

"Während das Offshoring für große Teile der Industrie seit vielen Jahren der richtige Weg ist, zwingt die aktuelle globale Situation die Entscheidungsträger dazu, ihre Produktion näher an ihre Hauptmärkte zu verlegen", erklärt Kim Madsen. Der Chief Sales Marketing Officer des deutschen Unternehmens Akku Vision, einem führenden Entwickler und Hersteller von E-Bike-Batterien, spricht aus Erfahrung.

Während die allgemeine Produktion von E-Bike-Akkus in der Vergangenheit vor allem in Asien stattfand, verzeichnet das Unternehmen aus Haibach in letzter Zeit einen deutlichen Anstieg der Nachfrage von Herstellern aus aller Welt. "Ein Grund ist, dass wir uns seit 2020 stark auf die OEM-Produktion konzentrieren. Ein anderer ist der zunehmende Trend zum Nearshoring. Kürzere Lieferzeiten und hohe Qualitätsstandards sind gute Argumente für Fahrradmarken, ihre Komponenten verstärkt lokal zu beziehen", sagt Madsen.

Fortschrittliche Technik und hohe interne Standards

Akku Vision wurde 2011 gegründet und konzentrierte sich zunächst auf die Belieferung des Ersatzteilmarktes mit Ersatzakkus für E-Bikes. Nach einem Rebranding im Jahr 2020 weitete das Unternehmen sein Geschäft zusätzlich auf die Lieferung von Batterien an OEM-Antriebs- und E-Bike-Hersteller aus.

"Unsere Strategie ist vertikal ausgerichtet, von der Entwicklung von Hard- und Software über die Prüfung der Zellen im eigenen Haus und die Montage des Batteriemanagementsystems bis hin zur abschließenden Prüfung der Batteriepacks vor dem Versand an den Kunden", sagt Madsen. Er weist auch darauf hin, dass sich das deutsche Unternehmen in den letzten Jahren als einer der Marktführer in seinem Bereich etabliert hat. "Unser Erfolg zeigt, dass die Batterieproduktion im Herzen Europas mehr denn je von Bedeutung ist. Die aktuelle Wirtschaftslage bringt viele Unternehmen in Bedrängnis, wenn es darum geht, ihr Geschäft zu sichern. Daher ist eine der Maßnahmen, Teile und Komponenten von europäischen Zulieferern zu beziehen, um komplette E-Bikes auf den Markt bringen zu können."

Die Bespoke Battery Concept Akkupacks werden mit verschiedenen Kapazitäten angeboten, die von 360 Wh bis 844 Wh als 36-V-Version und 504 Wh bis 886 Wh in der 48-V-Variante reichen. Die Fusione Cargo Batterie wird mit einer Kapazität von 1,6 kWh bei 36 V angeboten. "Sowohl BBC als auch Fusione können für noch mehr Kapazitäten mehrfach angeordnet werden, sind mit den meisten auf dem Markt geforderten Antriebseinheiten kompatibel und kommunizieren über CAN, UART/USART und serielle Schnittstelle. Das Besondere an Fusione ist, dass es intelligent erkennt, welche Antriebseinheit in das Lastenfahrrad eingebaut ist", erklärt Madsen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Revonte

Individuelle und maßgeschneiderte Lösungen für ihre Partner - ein Beispiel dafür, wie Nearshoring im Bereich der E-Bike-Batterien erfolgreich funktionieren kann, ist die Zusammenarbeit zwischen Akku Vision und dem finnischen Antriebssystemhersteller Revonte.

"Schon recht früh in der Entwicklungsphase wurde klar, dass die auf dem Markt erhältlichen Akkus für unseren Leistungsbedarf nicht ausreichen, so dass wir einen eigenen Akku bauen mussten", sagt Revonte-CEO Otto Chrons. In diesem Zusammenhang wollte sein Unternehmen von Anfang an mit einem europäischen Lieferanten zusammenarbeiten. "Wir wollten einen Zulieferer, der bereits in der Vergangenheit qualitativ hochwertige Batterien entwickelt und hergestellt hat und der in der Lage ist, mit uns in einem hochflexiblen Co-Development-Modus zusammenzuarbeiten. Akku Vision hat uns mit seiner Fähigkeit beeindruckt, Batterien für viele verschiedene Antriebseinheiten zu bauen, und mit seiner Produktion in Deutschland", erklärt er, warum sich Revonte für den deutschen Batteriehersteller entschieden hat.

Eine Entscheidung, die sich angesichts der derzeit strauchelnden globalen Lieferketten ausgezahlt hat. "Jetzt, wo immer mehr Unternehmen ihre Produktion von Fernost nach Europa verlagern, wird deutlich, dass es von Anfang an richtig war, sich für einen europäischen Partner zu entscheiden", sagt Chrons. Damit bestätigt er auch die Erfahrung von Kim Madsen. Der Akku Vision CSMO ist der festen Überzeugung, dass die Nachfrage nach Nearshoring im E-Bike-Sektor in den kommenden Jahren weiter steigen wird und erwartet auch für sein Unternehmen ein deutliches Mengen- und Umsatzwachstum. "Eine stärkere lokale Beschaffung kann E-Bike-Herstellern helfen, die Effizienz ihres Lieferkettenmanagements zu steigern - gerade in diesen schwierigen Zeiten."

Interview auf www.bike-eu.com lesen